Ein INTER-AKTIVER und ZIVILCOURAGIERTER Sommer in Kärnten
Ferlach, Klagenfurt, Villach und St. Kanzian am Klopeinersee setzten im Juli gemeinsam mit dem Mädchenzentrum ein starkes solidarisches Zeichen FÜR Mädchen* und Frauen* und GEGEN Sexismus und Gewalt.
Schon gewusst???
- Wie viele Österreicher*innen meinen, dass erzwungener Geschlechtsverkehr unter bestimmten Umständen gerechtfertigt ist?
- Welchen Formen von Gewalt sind Mädchen* und Frauen* im Internet am häufigsten ausgesetzt?
- Wie viele Frauen* wurde 2019 in Österreich ermordet?
- Was gehört alles zu sexueller Belästigung?
- Wie viele Anzeigen wegen Vergewaltigung gab es 2019 in Österreich?
- Wie hoch ist der Anteil unter Österreichs Jugendlichen, die in ihren ersten Beziehungen psychische, physische, sexuelle und/oder ökonomische Gewalt erlebt haben?[1]
Diese und ähnliche Fragen haben wir mit unserem Straßen-Quiz gestellt und die Antworten mit Passant*innen erarbeitet. Alle waren überrascht und erschüttert – sie hatten nicht mit dieser Häufigkeit und weiten Verbreitung gerechnet. Sexismus und Gewalt an Mädchen* und Frauen* sind keine Einzelschicksale! Es handelt sich um ein gesellschaftliches Phänomen mit einer Alltagskultur, die sexistische und frauenverachtende Verhaltensweisen und Sprüche bagatellisiert, die Verantwortung für Übergriffe den betroffenen Mädchen* und Frauen* zuweist, bei „privater“ (häuslicher) Gewalt wegschaut und so Täter bestärkt und die Opfer mit ihrem Leid alleine lässt.
„Kennst du das auch?“ fragten die Sprechblasen Passant*innen, die in der Stadt bzw. Gemeinde unterwegs waren: auf Gehsteigen, Plätzen, in Schaufenstern und auf den Rollups der Infoveranstaltung. Diese veröffentlichten Erfahrungsberichte von Kärntner*innen brachen gesellschaftliches (Ver)Schweigen und boten mittels QR-Code einen anonymen geschützten digitalen Raum, von eigenen sexistischen und gewaltvollen Erlebnissen zu berichten. Erst mit dem Aussprechen kann die Angst überwunden und die berechtigte Wut gespürt werden. Diese konnte dann vor Ort aktiv eingesetzt werden, um symbolisch die verschiedenen Formen von Sexismus und Gewalt in Form einer Pyramide umzuwerfen.
Die an Mädchen* und Frauen* ausgeteilten Taschenalarme ermutigten, „LAUT zu sein gegen Sexismus und Gewalt“ und Tätern, die gerne im Versteckten, Privaten, Abgelegenen ihre Macht und Gewalt ausüben, mit Licht und Lärm in die Öffentlichkeit zu holen.
„So kannst du helfen!“-Sprechblasen schließlich vermittelten Tipps, wie Außenstehende Mädchen* und Frauen* bei Sexismus und Gewalt konkret helfen können und luden mittels QR-Code ein, auch eigene Tipps anderen Menschen zur Verfügung zu stellen.
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Bildergalerie aus dem interaktiven und zivilcouragiertem Sommer in Kärnten
Wir möchten uns bei allen teilnehmenden Gemeinden, Städten und Kooperationspartner*innen bedanken, die das Team des Mädchenzentrums so wertschätzend und unterstützend willkommen geheißen haben. Sie haben die zivilcouragierte Unterstützung von Mädchen* und Frauen*, die von Sexismus und Gewalt betroffen sind, (auch) zu ihrem Anliegen gemacht und gemeinsam an öffentlichen Orten die Bevölkerung zur Solidarität mit den Betroffen aufgerufen.
Unser Dank geht im Besonderen an
Stadtgemeinde Ferlach
Meggie Meesters und Alessa Striegl, Jugendzentrum young@ferlach
Bgm. Ingo Appé, Vzbgm.in Monika Pajnogac, LAbg. Ana Blatnik und
Amtsleiterin Mag.a Tanja Lederer-Wenzel
Robert Poscheschnig (Stadtkümmerer)
Stv. Postenkommandant der Polizeiinspektion Ferlach
Mitarbeiter*innen des Together Point Ferlach
Stadt Klagenfurt
Mag.a Astrid Malle, Mag.a Astrid Kumer-Daxerer und Lydia Ruppitsch, Büro Frauen.Chancengleichheit.Generationen der Stadt Klagenfurt
SRin Mag.a Corinna Smrecnik
Hanna Doppler (Ms), Mangement des Einkaufszentrum City Arkaden Klagenfurt
Gerhard Knes, Strandbad Klagenfurt (Stadtwerke Klagenfurt)
Stadt Villach
Marie-Theres Grillitsch, BA, MA, Frauenbüro Villach und Claudia Mößler (Verwaltung)
Vzbgm.in Mag.a Gerda Sandriesser und SR Harald Sobe
Mitarbeiterinnen* des MädchenBerufsZentrums Villach
Gemeinde St. Kanzian am Klopeinersee
Mag.a Elisabeth Ratschnig und Mag.a Christiane Planteu- Sienčnik, WIFF Frauen- und Familienberatung Völkermarkt
GRin Daniela Kristof, Vzbgm. Alois Lach, Bgm. Thomas Krainz und Andrea Mayer, BA (Verwaltung)
Beamt*innen der Polizeiinspektion St. Kanzian/Gallizien
Mitarbeiter*innen des Campingplatzes Camping Nord/St. Kanzian
Eva Krainer und das Projektteam von YES WE DO – Gemeinsam gegen GEWALTige Welten von Mädchen* und Frauen*
[1] Antworten in chronologischer Reihenfolge: 32 %, Beschimpfungen/sexuell anzügliche Kommentare/ Verbreitung schlimmer Gerüchte , 39, z.B. Pin-Up-Kalender im Büro/ anzügliche Bemerkungen über die Figur / unerwünschte Einladungen mit eindeutiger Absicht / ein Klaps aufs Gesäß, 948 (weniger als 10 % der tatsächlich passierten!), 57 %
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